Macht uns die Vereinheitlichung arm?

Eines jeden fremden gleichen Denkens erschrak ich, während der Atem mich leicht flutete.

Jedweder Leichtigkeit ward die Dankbarkeit genommen, jedweder Andersartigkeit das Verständnis. Des Vermehrens Lieblichkeit schuf vielerorts Abhängigkeiten vom Strudel des Soseins, dessen Nähe zur Einfachheit gänzlich verloren zu sein schien. Des Strebens Mehr vollzog sich im Komplizierten des Miteinander, jedwedes Wort Unmut offenbarend, des Egos Spieles Größe verdankend.

Schenkte ich der sprachlichen Lösung einen leisen Ruf, folgten Zweifel an umsetzender Ermächtigung, deren Grundlage Angst war. Botschaft und Nutzen schienen ebenso wichtig wie Besitz & Macht, Transparenz auf Seelenebene als Zeugnis von Armut galt. Mich überkam eine vorerst unergründliche Trauer ob des Verlustes jener ursprünglichen Unterschiedlichkeit, deren Mächte derlei Gleichnisse schufen, welche jedwedes Althergebrachte aufhob.

Diese Welt stand unter einem Stern der Anpassung, jenseits des fremden Verständnisses. Jenes Sterben von Naturgewaltigem ebenso wie von Sprachlichem formte der gedanklichen Reife eine Begrenzung, deren Weite keines Blickes Würdigung bedurfte. Armut im angehäuften Reichtum ließ der Dualität Vorschub walten, um dem Streben nach Angleichung nahe zu kommen. Niemand verstand den Anderen, von Abkehr geformt, vollzog sich dennoch das trennend Gemeinsame unter der Vorgabe des Mächtigen.

Intuition suchte vergeblich nach längst vergessener Kultur, das Haben verlor den Atemhauch der Sinne. Jedwedes Model der Realität begrenzte sich in seiner Absolutheit, der Strom des sich wehrenden Erkrankens offenbarte das Wesen der eigenen Trennung. Jedoch: wovon?

Das zeitlich Spiel der Anerkennung fügte sich im Ideenreichtum des Ausprobierens, dem Unverständnis jedoch trotzte Gewalt allen Unzufriedenen, pausige Räucherungen die Tristesse des stetig Wiederkehrenden die erdachte Gemeinschaft unterbrach. Erinnernd verblasste des Sinnes Gefühl, einzig blieb das Gegenläufige doch wieder als das Anpassende.

Mein Atemhauch floss, leise. Gedeihend im Schein des Abseitigen, deren Einfachheit der Enthaltung bedurfte. Jeglicher Sinn ward nie verloren: anders im Gleichen, dem Gleichen die Andersartigkeit schenkend.

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