„Tu was!“ Ich kann nicht sagen, ich hätte nichts getan. Nie. Ich habe Tausende mit meinen Worten berührt. Es liegt nicht an mir, ob mir dies gelungen ist. Es liegt daran, was der Andere imstande ist zu nehmen. Ich habe dafür kein Geld verlangt, auch wenn ich so manchen nicht bezahlen könnte. „Es liegt an Dir!“ DU machst etwas falsch!“ Und ich sage Dir, dass Deine Stimme Unwahrheit spricht. Der Mensch ist eigennützig. Jede große Idee wurde für fremde, oft boshafte Zwecke genutzt. Die Stricke schnüren sich um den Geber, nicht um den Nehmer, der nimmersatt nach Lösungen schreit. Während jenseits allen wahrhaft Verbindendem ihre Geschichten vielerlei vielerorts erzählt, der Brüskierung zur Freude, wandeln jene, deren Schweigen lauter ist als die Stille, neben der sich hin und wieder bettenden Besserschicht. Schlafwandelnd jedoch Weitere des Lebens Kreise ziehen, deren Meinungen ungehört, darniedergedrückt im fremderfüllend-schaffend Sein. Was bleibt? Keines Ortes Ziel findet jene, deren Lauschen diese Tönen öffnend empfängt. Eine Frage des Tores? Jedoch, ich frage Dich: Wenn es ein solches gibt, was muss getan werden, dass dieses sich öffnet? Des Todes Zustand ist jener Fall, deren Höhe allem Lösenden entspringt. Welche Glocken sollen läuten, die lauter sind als des Verstandes Krach? Während die tiefen Töne so manchen erquickend erden, denken andere gehoben zu werden durch die Höhe Kraft. Berauschend gefeierte Feste zollen vom Klang der Wehmut ebenso wie vom Rausch der Macht. Als würden sich die Winde stetig drehen, schiebt sich der Hebel Pol in die Mitte des Sturmes Kern. „Komm bloß nicht ab vom Weg in Deinem Tun!“ schreit der Schall ihm nach. Wenn er wüsste, dass des Todes Sehnsuchtsstoss jener Laut der Stille ist, dessen Klang nur die Hörenden vernehmen. „Willst Du damit sagen, dass alle anderen, die diesen Ton nicht hören, verdammt sind, ihr Leben in Höhe oder Tiefe zu leben?“ Wieso verdammt? Des Verstandes Unklugheit zollt diesem Zustand einen senilen Respekt. Des Redens Fragen stehen der ausgedrückten Falschheit gegenüber. „Wenn doch aber der Tod nicht des Lebens Sinn ist?“ Wer weiß das schon? Wessen Ziel erübrigt sich im stetig verweilend Sein? Während das Anfüllen allen Geist-haften die Einen lebendigen Leibes schon zu Lebzeiten verzehrt, endet zur selbigen Zeit für ganz Wenige alles Äußere, der Reichtum des Wissen obliegt der Geist-Leere. „Aber die Menschen müssen doch erst lernen, eh sie vergessen können?!“ Meinst Du? Bist Du der Meinung, frage ich Dich? Bist DU – der Meinung? „Ich steig aus, ich verstehe Dich nicht.“ Es gibt nichts zu verstehen. Im Angesicht des Todes fügt sich das Entstehen des Gefühls des Einen. Die Wenigen sterben vorbereitet ewig, die vielen Anderen unerwartet plötzlich.
Was also soll ich tun, wenn es nur zu erreichen gibt, was eh vergeht?
Auszug aus 𝐁𝐈𝐎𝐆𝐑𝐀𝐅𝐈𝐄 𝐃𝐄𝐒 𝐋𝐄𝐁𝐄𝐍𝐒 – 𝐃𝐚𝐬 𝐇𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫𝐥𝐚𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐒𝐩𝐮𝐫 von Kati Voß, erscheint vorr. Oktober 2023