Verkanntes Lob oder wird Dankbarkeit noch immer verwechselt?

In einer Welt, die noch immer auf Bewunderung und Verurteilung aus ist, fügt sich das Übfeld des Ausstiegs aus Dualität und Polarität. Die Zweiheit von Begrifflichkeit, scheinbar als Gleiches geltend, fand sich doch bei genauerem Hinsehen einer Unterschiedlichkeit ausgesetzt. So zeigen sich im Geheimnis der Zwei – Amorc folgende zwei Arten von Zweiheit:

In der Betrachtung der Polarität wird die Zweiheit als gleichwertiger, sich gegenteilig ergänzende Gegenteile bezeugt – Gleichgewicht, Harmonie finden sich als sowohl als auch.

In der Dualität scheint die Zweiheit der nicht gleichwertigen, sich gegenteilig ausschließenden Gegenteile zu gelten – Spaltung, Einseitigkeiten, Zuviel / Zuwenig – entweder – oder.  

Im Dschungel der Wertungen jedoch fügt sich das Habenwollen an das Seinwollen. Jedwedes Lob erhebt das Selbst, jedweder Tadel erniedrigt noch heute, jedwede Stimmenthaltung gesteht sich möglicherweise eine Selbstwertschätzung zu: es liegt in der eigenen Betrachtung, dieses als Nichtbrauchen oder bedingungslose Akzeptanz allen Seins anzusehen.

Was glücklich macht oder verletzt, spielt dabei im Augenschein des Egos eine entscheidende Rolle.

Grotesk wird es, wenn Tadel bis hin zu Geldstrafenandrohungen für zu späte Handlungen vorgenommen werden: im Namen des Gesetzes, dessen Auslegung sich Mensch ermächtigt. Es bleibt das Gerüst der Bestrafung bestehen, statt sich im gegenteilig möglichen Lob zu schulen und von der Dualität Abstand zu nehmen.

Geschieht ein Warten auf Ausdruck des Gegenübers oder das Bild des Nichtgesehenwerdens im Vergleich der vielen Vielbetrachtungen der vielen anderen, fällt jener in seine eigene Suchtgrube, deren Krater tief liegen: Beachtung. Sieh mich. Ich will auch gewertschätzt werden. Die Sucht nach dem Bienchen ist tief im Selbst vergraben und unterliegt dem eigenen Feind der Eitelkeit oder Eigenliebe.

Verloren die Fähigkeit, nur und dasselbe Ziel zu verfolgen: die Fähigkeit zu sein.   

de_DEGerman