Manch einer hatte nicht erwartet, dass ihn solch ein Feuer noch einmal ergreift. Eines, welches eine ungeahnte Kraft in ihm hervorruft und ihn aus seiner Routine, seiner Lethargie, gar seiner lang gewähnten Sicherheit herauswirft. Plötzlich schwimmen alle Felle weg, verliert er sein gewohntes Sein, seinen Job, seine Kontakte, seine eigene Meinung.
Und ganz plötzlich muss er alles neu sortieren. Von vorn beginnen, auch im mittleren Alter noch.
Nichts hilft, nichts hält. Liebgewonnenes ist verloren: auch seine Stellung – um Beispiel die in (s)einem Unternehmen, welches er viele Jahre beispielhaft geführt hatte. Weg.
Seinen Mitarbeitern geht es nicht anders. Nur keiner weiß von dem anderen. „Der hat doch sein Schäfchen längst in trockenen Tüchern…“
Und ein jeder muss sich aufmachen zu neuen Ufern, muss schauen, welche eventuell längst verschütteten Qualitäten in ihm schlummern und sie erwecken, damit sie das ganz eigene Licht und das von anderen wieder zum Leuchten bringen.
Manchmal braucht es dafür eine Hand, die das Feuer im Zaum hält oder in eine bestimmte Richtung bläst. Alles Neue bringt eine Euphorie mit, die auch schnell in Lähmung umschlagen kann oder in ein Ausbrennen. Geduld und ein Beobachterblick sind willkommen.